Mittwoch, 15. Februar 2012

Neue Semmeln am musikalischen Büffet #4 - Krautrock-Special

The Cosmic Jokers - s/t


Ich könnte ganz weit ausholen, bietet die Geschichte zu diesem Projekt doch einiges an Erzählstoff, welcher weit über "The Cosmic Jokers" hinausgeht und... hier sei an andere Stelle verwiesen-> http://worldsofmedia.blogspot.com/2011/05/rolf-ulrich-kaiser-gille-lettmann_23.html
Wer und was sind "The Cosmic Jokers"?
1. Eine Allstar-Band, welche absolute Größen der progressiven deutschen Musikszene der 70er Jahre versammelte: Klaus Schulze (solo wohl am meisten bekannt, aber wo der überall seine Finger mit im Spiel hatte...), Manuel Göttsching (Ash Ra Tempel), Jürgen Dollase und Harald Grosskopf (Wallenstein), Dieter Dierks (Band-Swinger und Eigentümer der Dierks-Studios, wo sogar Michael Jackson aufnahm!)...
2. REMIX
3. Eine Band, die zunächst keinen Plan hatte, dass sie überhaupt existierte!
Was bekommt man zu hören?
1. Kosmisches.
2. Krautrock in REINKULTUR.
3. Wenn du fragst, dann schwebst Du noch nicht!

"Galactic Joke" (das Finale der ersten Seite!)->
http://www.youtube.com/watch?v=YN3eFfHtIBk


Günter Schickert - Samtvogel


Günter Schickert ist ein perfektes Beispiel was für unbekannte Perlen deutscher Musikkultur der 70er Jahre man auch nach Jahren der Beschäftigung mit dem Phänomen "Krautrock" noch finden kann. Bei "Samtvogel" handelt es sich um Schickerts erstes Solo-Album, welches er im Alleingang nur mit Stimme, Gitarre und Echogerät in einem aus heutiger Sicht umständlichen und komplizierten Overdubbing-Verfahren aufnahm. Das Resultat sind düstere Stücke mit zahlreichen übereinandergeschichteten Gitarren, welche sich pulsierend und tunnelartig in die Gehörgänge schrauben. Im Unterschied zum oft schwebenden und in die Weite des Alls gerichteten Krautrocks, klingt Schickerts Musik introvertiert und beklemmend. Ein fast vergessenes Stück Musikgeschichte, welches glücklicherweise wiederveröffentlicht wurde - bislang leider nur als LP.

"Kriegsmaschinen fahrt zur Hölle"->
http://www.youtube.com/watch?v=i_Tt4amLakI


Brainticket - Cottonwoodhill


Brainticket kommen eigentlich aus der Schweiz kommt, werden häufig allerdings auch als Krautrock bezeichnet und der Erstling namens "Cottonwoodhill" verdient es auch zum 1000. Mal besprochen zu werden: ARGH! Was für ein Album! Wer nach altem Psychedelic-Kram sucht, wird irgendwann auf dieses berühmt-berüchtigte Teil stoßen, welches hochexplosiven Stoff bietet und angeblich nach der Erscheinung im Jahre 1971 in mehreren Ländern verboten wurde. Der Beginn des Album, die ersten beiden Stücke, welche funkigen 70's-Rock bieten und sogar tanzbar sind, bereiten den Zuhörer nicht annähernd darauf vor, was in den weiteren 3/4 des Albums passieren soll. Das Stück "Brainticket", welches sich über 26 Minuten erstreckt und in drei Teile aufgeteilt ist, eignet sich bestens um verweichlichte Lagerfeuer-Wald-und-Wiesen-Hippies zu verscheuchen: die wohl erste richtige Vertonung eines LSD-Trips der nicht ganz nach Wunsch verläuft. Das Stück sollte man nicht analysieren, sondern sich dem ekstatischen Flow ganz hingeben. Uneingeschränkte Empfehlung!

"Black Sand" (der Opener: wenn der gefällt, das Album bitte bis zum Schluss hören!)->
http://www.youtube.com/watch?v=HjC_V-P3Ndg


Ashra - Correlations


Ashra = Ash Ra Tempel. Ende der 70er war Schluss mit 20-minütigen Meditationen und Ashra brachten die Weltraumreisen in die Disco. Selten klang Krautrock so für die Tanzfläche gemacht, was viele diesem Werk auch vorwerfen. Ja, alles ist geradliniger und eingängiger und der Sequencer hat die Nase vorn! Wer sich darauf einlässt, wird allerdings belohnt, ist diese Musik doch immer noch spacig genug um den Dancefloor vergessen zu machen. In meinen Ohren eine zu kurz gekommene Stoßrichtung, welche auch das Ende einer Ära markiert: weiter gehts mit NDW!

"Club Cannibal" (verlangsamt: oh, Du schönes neues Youtube!)->
http://www.youtube.com/watch?v=-S_x4X2IKq4&feature=related

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