Mittwoch, 30. März 2011

Neue Semmeln am musikalischen Büffet #3

Jo, einige dieser Alben befinden sich schon länger in meiner Sammlung, aber ich habe ja auch schon lange nicht mehr gebloggt, weil ich faul in der Sonne lag ;).

Ariel Pink's Haunted Graffiti - Before Today


Ariel Pink ist mein neuer Held! Jahrelang nahm er hunderte Songs zuhause auf, bevor ihn Animal Collective entdeckten und anfingen seine Musik einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Seitdem sind einige Alben mit Songs aus seinem scheinbar unendlichen Fundus erschienen. Mittlerweile ist Ariel Pink bei 4AD gelandet und dieses Album ist das erste, welches er mit seiner Band in einem richtigen Studio aufnehmen konnte. Gespickt mit Querverweisen von 60er Garagenrock über 80er-Jahre-Synthiegewaber, wird dieses Album schnell zu einer unverzichtbaren Ohrwurm-Sammlung. Psychedelic Pop at its best!
http://www.youtube.com/watch?v=oG-wO1Tbrjg


Kira Neris - A Frozen Second

Eines meiner Sommeralben des letzten Jahres: das zweite Album von Kira Neris. Nachdem der
Erstling "Behind Closed Doors" ein paar Schätze bereit hielt, aber meiner Ansicht nach unter Qualitätseinbrüchen litt, überzeugt "A Frozen Second" auf (fast) ganzer Linie. Teils housiger Nu-Jazz mit herzlich wenig Plattheit, einer minimalistisch-meditativen Grundstimmung, mit spirituellen Untertönen ohne esoterischem Schnickschnack. Der Sound einer erträumten Weltraumgemeinde...
http://www.youtube.com/watch?v=TdabQJEK5Zo


Circle Of Ouroborus - Tree Of Knowledge

Ich konnte nie verstehen warum die meisten Leute mit dieser Band nichts anfangen können. Wie kann man diesen coolen, abgebrühten, zwischen Gleichgültigkeit und tiefen Emotionen schwankenden Gesang (welcher näher an Gothic Rock, als an Black Metal ist) nicht lieben, wenn man Black Metal mag und aus dem Raster des 08/15-Musikhörers fällt? Von einem "behinderten", "mental zurückgebliebenen" Sänger war häufiger mal die Rede. Nun gut, er mag gewöhnungsbedürftig sein (ich mochte den Gesang sofort!), aber die Kunst liegt hier darin, fast immer "out of tune" zu sein und wenn es dann passt, wird man Zeuge eines herzzerreißenden Moments. Circle Of Ouroborus liefern die perfekte Musik um sich in der Melancholie des Lebens zu suhlen, all die Trauer und Abgründe zu zelibrieren und darauf anzustoßen. Prost! Oder besser auf Finnisch: hölkynkölkyn.
http://www.youtube.com/watch?v=fPF19nmHdEs&feature=related


Wold - Working Together For Our Privacy

Wold greifen den Hörer an! Wer nicht nach ein paar Sekunden eines ihrer Alben aus dem Player wirft, gewinnt eine der seltsamsten musikalischen Erfahrungen dazu. Angesiedelt in Gefilden zwischen Noise und Black Metal produzieren die Kanadier eine unpolierte, übersteuerte Musik, welche nicht der Unterhaltung dient, sondern den Hörer an einem archaischen Rituals teilhaben lässt. In diesem Strudel ist alles eins, es gibt kein Anfang und kein Ende. Dieses Album zu hören ist wie das Schauen von "Ameisenfussball". Wer das nicht braucht und auf Halluzinationen verzichten kann, darf gerne wieder das Radio anmachen (Vorsicht vor dem weißen Rauschen ist geboten!) und "Eins Live" hören.
http://www.youtube.com/watch?v=aiTNHN0XPjw

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen